Baufertigstellungszahlen 2022 sind Blick in den Rückspiegel – Bauüberhang steigt auf Rekordhöhe

Berlin, 23.05.2023. Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen warnt davor, die aktuellen Fertigstellungszahlen als Zeichen einer Erholung zu interpretieren. „Der Blick in den Rückspiegel trügt. Die vermeintliche Erholung bildet den Stand vor der Krise ab, denn da wurden die Genehmigungen erteilt. Die wirkliche Lage sehen wir in den Zahlen für 2023 und 2024“ erklärte BFW-Präsident Dirk Salewski in Berlin.

„Der Blick zurück zeigt die Lage vor der Explosion der Baukosten an. Da wurden diese Wohnungen genehmigt und mit dem Bau begonnen. Viele haben durchgehalten und fertiggestellt, was begonnen wurde. Vor uns liegt aber ein echter Abschwung. Die Kosten bei Finanzierung und Baummaterial haben zum Stillstand beim Wohnungsneubau geführt. Es ist so: Wir fahren gerade auf das Stauende zu, gucken dabei in den Rückspiegel und freuen uns, dass der Verkehr fließt“, so der BFW-Präsident.

„In diesem Jahr 2023 sinken die Fertigstellungszahlen auf rund 240.000 Wohnungen und im Jahr 2024 geht es dann voraussichtlich runter auf ca. 200.000 Wohnungen. Diese Einschätzung gilt branchenweit. Beim Bauüberhang lässt sich besser erkennen, wo die Reise hingeht. Mit einem erneuten Anstieg beim Bauüberhang auf 884.800 Wohnungen nähern wir uns stetig dem Rekord von 1995“, sagte Salewski.

„Der hohe Bedarf an Wohnraum und die enormen Baukosten bei gleichzeitig höchsten geforderten teuren Standards müssten dem Letzten vor Augen führen, dass es so nicht weiter gehen kann. Die sozialen und wirtschaftlichen Folgen sind sonst immens“, mahnte Dirk Salewski.

 

Dem BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen als Interessenvertreter der mittelständischen Immobilienwirtschaft gehören derzeit rund 1.600 Mitgliedsunternehmen an. Als Spitzenverband wird der BFW von Landesparlamenten und Bundestag bei branchenrelevanten Gesetzgebungsverfahren angehört. Die Mitgliedsunternehmen stehen für 50 Prozent des Wohnungs- und 30 Prozent des Gewerbeneubaus. Sie prägen damit entscheidend die derzeitigen und die zukünftigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland. Mit einem Wohnungsbestand von 3,1 Millionen Wohnungen verwalten sie einen Anteil von mehr als 14 Prozent des gesamten vermieteten Wohnungsbestandes in der Bundesrepublik. Zudem verwalten die Mitgliedsunternehmen Gewerberäume von ca. 38 Millionen Quadratmetern Nutzfläche.

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