AWI Hessen

In der Arbeitsgemeinschaft der Wohnungs- und Immobilienverbände in Hessen (AWI-Hessen) haben sich im Frühjahr 2009 Verbände der hessischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft zusammengeschlossen, um für die Branche ein gemeinsames Sprachrohr zu bilden. Das Ziel der AWI-Hessen ist die Bündelung von wohnungs- und immobilienwirtschaftlichen Interessen sowie ein gemeinsames Auftreten gegenüber Politik und Öffentlichkeit in Hessen in wohnungs- und immobilienwirtschaftlichen Fragen.

In der AWI Hessen haben sich der BFW Hessen Rheinland-Pfalz Saarland, IVD Mitte, Verband der Immobilienverwalter VdIV Hessen und der vdw Südwest organisiert.

Aktueller Sprecher der AWI-Hessen ist der Geschäftsführer des BFW Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, Rechtsanwalt Gerald Lipka.

Zur Webseite des AWI Hessen: www.awi-hessen.de

Pressemitteilung

Parlamentarischer Abend der hessischen Wohnungswirtschaft in Wiesbaden
Neue Landesregierung in Verantwortung für gute Wohnungspolitik

Großen Zuspruch fand der erste Parlamentarische Abend der Legislatur in Hessen, zu dem die hessische Wohnungswirtschaft am 6. Februar in den Landtag nach Wiesbaden eingeladen hatte. Über 100 Gäste aus Wirtschaft und Politik, darunter auch Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) und über 30 Abgeordnete, diskutierten über die Herausforderungen, denen sich die neue Landesregierung in der Wohnungspolitik gegenübersieht. „Die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist sehr ernst“, sagt Dr. Axel Tausendpfund, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Wohnungs- und Immobilienverbände (AWI) Hessen und Vorstand des Verbands der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest). 360.000 Wohnungen fehlten laut dem Institut für Wohnen und Umwelt bis 2040 in Hessen, deswegen müsse der Wohnungsbau schnellstmöglich wieder angekurbelt werden. Hier stehe laut AWI die neue Landesregierung in der Verantwortung. Sie müsse die ihr möglichen
Weichenstellungen so schnell wie möglich vornehmen, um die Not auf den Wohnungsmärkten zu lindern. Tausendpfund nennt mehrere Handlungsfelder: „Damit mehr Wohnungen im niedrigen und
mittleren Preissegment entstehen können, sind gute Förderprogramme unverzichtbar. Dabei kommt es im Vergleich zur vorherigen Legislaturperiode vor allem auf eine bessere Ausgestaltung der Programme an, damit die Gelder auch tatsächlich abgerufen werden.“ Zudem fordert er ein Umdenken zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor. Strenge Standards zur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden, wie sie die Politik derzeit vorgibt, führten nicht zum Ziel. Sie verursachten für Mieter und Eigentümer aufgrund der notwendigen Modernisierungsmaßnahmen zu hohe Kostenbelastungen, ohne dass ausreichend große und nachhaltige Effekte für den Klimaschutz erzielt würden. Deswegen müsse der Fokus verlagert werden, so der AWI-Sprecher: „Klimaneutralität erreichen wir nur mit CO2-freien Heizungen, nicht mit gedämmten Fassaden allein. Dafür muss die Nutzung von Wärmepumpen und Wärmenetzen stärker unterstützt und vorangetrieben werden – mit einer Förderung, die CO2-Vermeidung statt Dämmstoffdicke unterstützt.“
Gerald Lipka, Geschäftsführer des BFW Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, sagt: „Um die Wohnraumversorgung zu verbessern, brauchen wir insgesamt mehr neue, zusätzliche 2/3 Wohnungen. Im Rhein-Main-Gebiet sind Neubauprojekte um rund 90 % zurückgegangen. Um aber neue Wohnungen bauen zu können, muss die Politik auch den Mittelstand wieder zu Investitionen in den Wohnungsbau ermutigen. Noch im Jahr 2021 und 2022 wurden bundesweit 60 % aller Investitionen in den Wohnungsbau von privaten Haushalten getragen. Neben einer verlässlichen Förderkulisse benötigt der Wohnungsneubau die Millionen dieser privaten Haushalte – gerade in Zeiten leerer öffentlicher Kassen. Diese mittelständischen Haushalte benötigen steuerliche Anreize wie die Sonder-AfA oder den Verzicht auf die Grunderwerbsteuer für Ersterwerber.“ Denn diese für den Wohnungsbau so wichtige Gruppe werde von den sozialen Förderprogrammen nicht erreicht. Und steigende Zinsen bedeuteten, dass Anleger auch wieder attraktive Finanzanlageprodukte außerhalb des Wohnungsbaus fänden. Deswegen müsse die Politik für Investitionen in den Wohnungsbau werben.
„Sozialer Wohnungsbau entsteht nur dort, wo auch freifinanzierter Wohnungsbau zu wirtschaftlichen Bedingungen möglich ist. Das Gesamtpaket muss stimmen – denn jede Wohnung zählt“, so Lipka.
„Menschen in Hessen müssen bezahlbare Wohnungen finden können, auch bezahlbares Wohneigentum bekommen und zeitgemäß erhalten können“, sagt Christian Streim, Vorsitzender von Haus & Grund Hessen. „Die geplante Verlängerung der hessischen Mieterschutzverordnung ist ein herber Dämpfer für das dringend erforderliche Investitionsklima, insbesondere schwächt sie das Vertrauen privater Vermieter in die Wirtschaftlichkeit des Vermietungsgeschäfts.“ Auch das geplante Gesetz gegen spekulativen Leerstand im Bereich angespannter Wohnungsmärkte lehnt Haus & Grund Hessen ab. „Weil es überflüssig ist“, so Streim. „In Hessen, der Rhein-Main-Region und Universitätsstädten ist Leerstand kein Problem, sondern ein Mangel an preiswertem Wohnraum – und der hat andere
Ursachen. Ein solches Gesetz würde viel bürokratischen Aufwand erfordern, aber nichts ändern.“
Die in der AWI Hessen zusammengeschlossenen Verbände betonen abschließend: „Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Jeder Mensch braucht ein Dach über dem Kopf, das er sich leisten kann. Viele Menschen können das im Moment nicht, oder nur unter großem Verzicht. Daraus resultieren Sorgen und Ängste, die viel sozialen Sprengstoff bergen. Denn unzufriedene und verängstigte Menschen sind empfänglicher für Botschaften extremer politischer Ränder. Dem müssen wir alle – Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – vorbeugen, um den sozialen Frieden zu stärken. Eine gute Wohnungspolitik ist dafür ein wichtiger Baustein. Wir stehen als Ansprechpartner mit unserer Expertise jederzeit zur Verfügung und möchten als hessische Wohnungswirtschaft unseren Beitrag leisten, die Herausforderungen zu bewältigen und gemeinsam gute Lösungen für den Wohnungsmarkt zu entwickeln.“

STellungnahme

zum Entwurf der Neufassung der Verordnung über den Bau und Betrieb von Garagen und Stellplätzen (Garagenverordnung – GaV)

Bitte lesen Sie hier die vollständige Stellungnahme …

Stellungnahme Garagenverordnung pdf Datei ansehen —  Datei herunterladen

AWI Frühstück 2023

Die Arbeitsgemeinschaft der Wohnungs- und Immobilienverbände in Hessen (AWI Hessen) traf sich am 17. Mai 2023 mit Vertretern von vier Parteien zum wohnungspolitischen Frühstück in  Wiesbaden. Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand des VdW südwest, Gerald Lipka Geschäftsführer des BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland e.V., und Younes Ehrhardt, Geschäftsführer von Haus & Grund Hessen, tauschten sich mit Jörg Michael Müller (CDU), Elke Barth (SPD), Oliver Stirböck (FDP) und Jan Fröhlich (Bündnis  90/Grüne) über Klimaziele, Förderung, die Neubauproblematik und weitere aktuelle Themen aus.
„Wir haben deutlich gemacht, dass neben den nötigen Regelungen auf Bundesebene auch die Landespolitik in der Verantwortung steht, an wichtigen Stellschrauben zu drehen, beispielsweise bei der  Bezahlbarkeit des Wohnens auch nach energetischen Modernisierungen, bei der Novellierung der Bauordnung und bei der Reduzierung der Grunderwerbssteuer“, sagte AWI-Sprecher Dr.  Tausendpfund.  Nur im engen Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Politik werde es gelingen, die vielfältigen Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt zu bewältigen, damit mehr bezahlbarer  und klimafreundlicher Wohnraum entstehen könne. „Der offene Dialog ist dafür eine wichtige Voraussetzung. Wir freuen uns auf die Fortsetzung“, so Dr. Tausendpfund.

Foto: v.l.n.r. Gerald Lipka, Dr. Axel Tausendpfund, Younes Ehrhardt, Oliver Stirböck, Elke Barth, Jörg Michael Müller und Jan Fröhlich beim wohnungspolitischen Frühstück der AWI Hessen

Foto: v.l.n.r. Younes Ehrhardt, Gerald Lipka, Dr. Axel Tausendpfund beim wohnungspolitischen Frühstück der AWI Hessen

AWI Konjunkturbericht 2018

Die AWI-Hessen präsentiert 2018 bereits zum zehnten Mal ihren gemeinsamen Konjunkturbericht, in dem eigene umfassende Basisdaten, Ergebnisse aus Expertenbefragungen sowie relevante Resultate der amtlichen Statistik mit weiteren Branchentrends der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft für Hessen verknüpft und analysiert werden. Die Konjunkturberichte der AWI-Hessen bieten einerseits den Mitgliedern der beteiligten Verbände sowie andererseits relevanten Akteuren aus Politik und Wirtschaft eine für künftige wohnungspolitische und -wirtschaftliche Entscheidungen notwendige Datengrundlage sowie deren Analyse.

Im Mittelpunkt der aktuellen Konjunkturindikatoren stehen die angebots- und nachfrageseitige Betrachtung der Prozesse auf den Wohnungsmärkten sowie die Entwicklung der in VdW südwest, BFW Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, IVD Mitte und VdIVH organisierten Mitglieder.

Pressemitteilung:
Wohnungsbau lahmt: Stagnierende Baugenehmigungen und hohe Baukosten

In Einzelfällen gibt die AWI-Hessen auch gemeinsame Stellungnahmen zu Gesetzgebungsvorhaben des Landes Hessen ab. Damit wird das Gewicht der Anregungen und Kritik auf eine breitere Basis gestellt. So hat beispielsweise die AWI-Hessen auch zur hessischen Bauordnung eine Stellungnahme abgegeben.

Zu den Stellungnahmen (Hessen)