Impulse für den Wohnungsbau – HESSEN

Pressemitteilung 4.9.2024

Verbändebündnis Impulse für den Wohnungsbau seit zehn Jahren aktiv

Bürokratie bremst Wohnungsneubau und Sanierung –
Novelle der Hessischen Bauordnung längst überfällig


Seit zehn Jahren setzt sich die Initiative „Impulse für den Wohnungsbau – HESSEN“ für mehr Wohnungen und bessere Rahmenbedingungen für die Bau- und Immobilienwirtschaft in Hessen ein. Das Jubiläumsjahr der Initiative falle in eine herausfordernde Zeit für die Branche, so Impulse-Sprecher Gerald Lipka:

 „Die Menschen in Hessen benötigen dringend mehr bezahlbaren Wohnraum. Die Zahlen der Baugenehmigungen gehen in besorgniserregendem Maße zurück. Damit eine Trendumkehr gelingt, muss die Landesregierung ihrer Rolle gerecht werden und sowohl bei Bestandsgebäuden als auch im Neubau deutlich mehr Engagement zeigen. Wir müssen endlich die Kosten senken und das Bauen insgesamt einfacher und schneller machen.“ Diese Ziele könne das Land Hessen nicht allein bewältigen – hierbei sei ein gutes Zusammenwirken von Bund, Land und Kommunen nötig, fordern die in der Initiative zusammengeschlossenen Verbände.

Land Hessen sollte Buschmann-Initiative zu Gebäudetyp E unterstützen

Die Landesregierung um Ministerpräsident Boris Rhein stehe in der Pflicht, sich im Bundesrat stärker zu positionieren, fordert Impulse-Sprecher Gerald Lipka, zugleich Geschäftsführer des BFW Landesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Hessen / Rheinland-Pfalz / Saarland. Die Gesetzesinitiative von Bundesjustizminister Marco Buschmann zum Gebäudetyp E gehe in die richtige Richtung, so Lipka. „Wir können uns in der aktuellen Krise keine Komfort-Bauvorschriften mehr leisten. Kern der geplanten Reform des BGB ist, eine Abweichung von den anerkannten Regeln der Technik einfacher zu ermöglichen, ohne dass hierdurch sicherheitsrelevante Bereiche des Bauens betroffen wären. Mit der Reform ließe sich der Vorschriftendschungel auf einen Schlag um tausende von Normen lichten und wir könnten schneller und kostengünstiger bauen. Dies ist auch im Interesse von Verbrauchern in Hessen, die nicht die höchsten technischen Standards wünschen, sondern bezahlbaren Wohnraum suchen!“

HBO-Novelle zügig umsetzen, damit mehr Wohnungen gebaut werden können

Neben dem Einsatz auf Bundesebene könne das Land Hessen auch selbst viel tun, um das Bauen zu vereinfachen und zu beschleunigen, erklärt Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand des Verbands der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest) und stellvertretender Sprecher der Initiative: „Der Weg von der Planung bis zur fertigen Wohnung ist oft zermürbend: zu lang, zu mühsam und zu teuer. Eine Reform der Hessischen Bauordnung (HBO) kann zwar nicht alle Probleme lösen, ist aber ein wichtiger Baustein. Ein großer Hebel liegt vor allem bei den Vorschriften zur Aufstockung von Gebäuden und zum Dachgeschossausbau. Es könnten viele neue Wohnungen entstehen, wenn die aktuellen Anforderungen an den Lärm- und Brandschutz sowie an die Barrierearmut nicht für das Bestandsgebäude gelten. Denn wenn dort umgebaut werden muss, ist das oft so teuer, dass von den Vorhaben Abstand genommen wird. Für den neuen Gebäudeteil sollten darüber hinaus nur die aktuellen Anforderungen an Brandschutz und Statik gelten. So kann mit einigen Änderungen beides vereinbart werden: gute und sichere Gebäude und die schnelle und unbürokratische Schaffung von bezahlbaren Wohnungen.

Hohe Stellplatznachweise der Kommunen nicht mehr zeitgemäß

Tobias Rösinger, Vorstandsmitglied der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, plädiert ebenfalls für einen zügigen Abschluss der begonnenen HBO-Novelle. Die in der Kommission „Innovation im Bau“ gesammelten Vorschläge der Praxis müssten zügig geltendes Recht werden. Bei nachträglichen Ertüchtigungen oder geringfügigen Erweiterungen von Bestandsgebäuden müssten Anforderungen an Schall- und Brandschutz auf Neubaustandard hinterfragt werden. Handlungsbedarf sieht er auch bei kommunalen Satzungen, vor allem bei den Anforderungen an Stellplatznachweise. „Moderne Mobilitäts- und Parkraumbewirtschaftungskonzepte, die im Maßstab des Quartiers von den Kommunen erlassen werden, sollten das starre Festhalten an Stellplätzen je Wohneinheiten überwinden. Wohnen ist wichtiger als Parken am Haus oder gar in der Tiefgarage. Die Landesbauordnung muss deshalb Ermächtigungen zum Erlass von kommunalem Satzungsrecht künftig deutlich restriktiver gestalten und Kommunen auferlegen, eine detaillierte Folgekostenbetrachtung vor Erlass von Baukosten treibendem Satzungsrecht anzustellen.“

Hessen muss abspecken: VVTB so umfangreich wie in keinem anderen Bundesland

Andreas Ostermann, Koordinator der Impulse und Vorsitzender des BDB-Bund Deutscher Baumeister Architekten und Ingenieure Hessen Frankfurt, kritisiert einen weiteren Aspekt im Rahmen der Bauordnung: „Mit über 580 Seiten hat Hessen die umfangreichste Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (VVTB) in der Republik. Insbesondere die 14 hessischen Anhänge blähen das Regelwerk unnötig auf. Zudem führen die vielen statischen Verweise auf speziell hessische Richtlinien und Verordnungen dazu, dass bei jeder Änderung auch die VVTB in Hessen wieder als Ganzes geändert werden muss. Andere Bundesländer lösen das besser. Brandenburg kommt beispielsweise in einer zweiseitigen ministeriellen Bekanntmachung mit dem Verweis auf die Muster-VVTB und nur fünf (!) landesspezifischen Anpassungen aus. Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise verweist dynamisch auf die Muster-VVTB des Deutschen Instituts für Bautechnik und erspart sich somit grundsätzlich immer wieder neue Erlasse. Diese Praxis empfehlen wir auch für Hessen.“

Mittelständische Bauunternehmen für mehr Augenmaß statt sinnloser Bürokratie

Auch aus Sicht des Bauindustrieverbands Hessen-Thüringen legten die Vorschriften Bauwilligen in Hessen überflüssige Fesseln an, so Hauptgeschäftsführer Dr. Burkhardt Siebert. „Deutschland baut die dicksten Geschossdecken in ganz Europa, das löst unnötige Kosten aus und ist im Übrigen auch nicht nachhaltig.“ Doch nicht nur der Wohnungsbau leide unter Bürokratie: „Wenn ein Baugerät wie ein Bagger von Fulda nach Frankfurt oder von Offenbach nach Wiesbaden befördert werden soll, bedarf es dazu einer Transportgenehmigung. Seit mehreren Jahren werden die diesbezüglichen Vorschriften zum Nachteil der hessischen Wirtschaft verändert. Das Genehmigungssystem ist hierdurch immer komplizierter, umfangreicher und auch teurer geworden. Nicht selten umfassen solche Transportgenehmigungen mehr als 70 Seiten mit Angaben zur Route und zu Auflagen. Das alles treibt die Baukosten unnötig in die Höhe. Wir müssen schnellstens Augenmaß und Vernunft walten lassen, wollen wir die dringend erforderliche Kehrtwende für unsere Wirtschaft schaffen.“

 

Vorbildfunktion der öffentlichen Hand: Einsatz von Recyclingbaustoffen vereinfachen

Thomas Reimann, Präsident des Verbands baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V., fordert von der öffentlichen Hand eine Gleichstellung von Recycling- und Primär-Baustoffen in öffentlichen Ausschreibungen. „Die Bauwirtschaft ist ein ressourcenintensiver Wirtschaftsbereich, dies lässt sich mittelfristig kaum ändern. Es gibt bereits zahlreiche Recyclingprodukte auf dem Markt, die den Materialien aus Primärrohstoffen in bau- und umwelt-technischen Qualitäten gleich sind.“ Die Verwendung von Recyclingmaterial werde jedoch oftmals durch die Formulierung der ausschreibenden Stelle schon direkt ausgeschlossen. Sein Vorschlag lautet daher: „Die Zulassung von recycelten Materialien bei öffentlichen Ausschreibungen hat die Regel zu sein. Die öffentliche Hand kann mit ihrer Marktmacht einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz leisten und damit ihrer Vorbildfunktion gerecht werden und Vorreiter für nachhaltiges Bauen werden“.

Weniger regulieren, mehr bauen: Das Wohnen darf nicht zum Luxusgut werden

Für den Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie fordert Michael Strauch eine Abkehr von der bisherigen Regulierungswut. „Allein die Planungs- und Gutachterkosten für einen Rückbau haben sich durch die Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdreifacht. Auch die Kosten für die ordnungsgemäße Entsorgung von Bodenaushub haben sich seit 2014 mehr als verdoppelt.“ Die Niederschlags-Entwässerung von Neubauvorhaben in Frankfurt sei mittlerweile ebenfalls zu einer Wissenschaft geworden. „Allein die Planungskosten für ein Entwässerungsgesuch haben sich innerhalb der letzten Jahre vervielfacht – von den Kosten der Ausführung ganz zu schweigen. So darf es nicht weitergehen. Sonst wird Bauen zum Luxusgut, das nur noch sehr wenigen Menschen in unserer Gesellschaft vorbehalten bleibt.“

Hintergrund: 10 Jahre Impulse für den Wohnungsbau – HESSEN

Seit zehn Jahren bildet das Verbändebündnis „Impulse für den Wohnungsbau – HESSEN“ eine starke Stimme für die Interessen der Bau- und Immobilienwirtschaft in Hessen. Der Zusammenschluss der 15 hessischen Verbände wird von der Bundesinitiative unterstützt. Ähnliche Initiativen gibt es noch in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Gegründet wurde die hessische Länderinitiative im Jahr 2014, als der Wohnungsbau in den Fokus des politischen Interesses gerückt ist. Die Ziele der Impulse für den Wohnungsbau sind unverändert aktuell. Die breite Verbändezusammenarbeit bündelt die politischen Interessen über die Verbandsgrenzen hinweg. Gemeinsame Forderungen wichtiger wohnungswirtschaftlicher Akteure sind für die Politik in Hessen daher eine wichtige Orientierung.

Angesichts der Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt haben sich führende Verbände und Institutionen der Bau- und Immobilienwirtschaft zur Länderinitiative Impulse für den Wohnungsbau – HESSEN zusammengeschlossen, um ihren gemeinsamen Forderungen in der Politik mehr Gehör zu verschaffen. Der Zusammenschluss wird von der Bundesinitiative unterstützt und durch den BDB Hessen Frankfurt koordiniert. Sprecher der Länderinitiative Hessen ist Gerald Lipka vom BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. https://www.impulse-fuer-den-wohnungsbau.de/laenderinitiativen/hessen

 Pressekontakt: Christopher Martin, FuP Kommunikations-Management GmbH, Tel.: 069/9543160, E-Mail:
christopher.martin@fup-kommunikation.de

Pressemitteilung 5.7.2023

Verbändebündnis appelliert an Landesregierung:

Hessische Immobilienwirtschaft unter Druck –
Mehr Unterstützung und bessere Rahmenbedingungen nötig

In der Initiative „Impulse für den Wohnungsbau – HESSEN“ haben sich die führenden hessischen Verbände und Institutionen der Bau- und Immobilienwirtschaft zusammengeschlossen. Sie fordern von der Landesregierung mehr Unterstützung und bessere Rahmenbedingungen, damit die Klimaschutzziele im Bestand erreicht und mehr neue Wohnungen gebaut werden können.

Die Immobilienwirtschaft in Hessen stehe unter erheblichem Druck, so Gerald Lipka, Sprecher der Initiative und Geschäftsführer des BFW Landesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland. „Die Erreichung der Klimaschutzziele ist für bestandshaltende Wohnungsunternehmen eine logistische und finanzielle Herausforderung. Außerdem müssen dringend neue Wohnungen gebaut werden, um die hohe Nachfrage gerade in den Ballungsgebieten zu befriedigen.“ Fehlende Grundstücke, Lieferengpässe und explodierende Energiekosten hätten zu massiven Steigerungen der Baupreise geführt. Der Fachkräftemangel am Bau bleibe weiterhin ein limitierender Faktor.

Unterstützung für junge Familien: Absenkung der Grunderwerbsteuer in Hessen

Finanzierungskosten von rund vier Prozent überforderten immer mehr private und institutionelle Bauherren. „Um private Haushalte zu motivieren, trotz der veränderten konjunkturellen Bedingungen gerade jetzt in den Wohnungsbau zu investieren, sollte die Landesregierung über eine Absenkung der Grunderwerbsteuer nachdenken“, so Lipka. Denkbar sei auch, Ersterwerber von Eigentum ganz von der Grunderwerbsteuer befreien. Dies müsste der Bundesgesetzgeber ermöglichen. „Bei einer Grunderwerbsteuer von 6 Prozent und einem Kaufpreis von 500.000 Euro sind dies 30.000 Euro – viel Geld für junge Familien!“

Klimaschutz: Deutlich bessere finanzielle Unterstützung und steuerliche Anreize für
vermietete Wohnungen nötig

Dass die Wohnungswirtschaft vor großen Herausforderungen steht, bestätigt auch Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand des VdW südwest und stellvertretender Sprecher der Initiative. „Studien zeigen, dass bei einem frei finanzierten Neubau in Ballungsräumen momentan Mieten von rund 20 Euro pro Quadratmeter aufgerufen werden müssten, um kostendeckend zu bauen. So bleibt das bezahlbare Wohnen auf der Strecke! Was wir bei den aktuell schwierigen Rahmenbedingungen mehr denn je benötigen, sind Impulse, Wohnraum zu schaffen, insbesondere im bezahlbaren Bereich. Hessen hat kürzlich die Konditionen für den Bau von geförderten Wohnungen verbessert. Ein wichtiger und überfälliger Schritt, den wir begrüßen. Aber: Die Förderung muss in Zukunft häufiger und in kürzeren Abständen angepasst werden, um auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren.“ Beim Klimaschutz sei die Lage noch drängender, so Tausendpfund. „Zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor sind immense Summen nötig. Allein für die vermieteten Wohnungen in Hessen benötigen wir eine Förderung von mindestens einer Milliarde Euro pro Jahr, um den Klimaschutz sozialverträglich umzusetzen. Hier darf sich das Land nicht zurücklehnen und auf den Bund verweisen, denn die Bundesförderung hat sich seit 2022 massiv verschlechtert. Wir brauchen ein eigenständiges Förderprogramm des Landes.“

Klares Warnsignal: Auftragseingang im Wohnungsbau deutlich zurückgegangen

Auch die Bauindustrie spüre die aktuelle Krise deutlich, erklärt Dr. Burkhard Siebert, Hauptgeschäftsführer Bauindustrieverband Hessen-Thüringen e.V.: „Aufgrund der hohen Material- und Energiepreise sowie der gestiegenen Finanzierungszinsen ist die Planungssicherheit für viele Bauherren weg. Besonders auffällig ist der Auftragseingang bis April 2023 beim Wohnungsbau zurückgegangen: Es sind von Januar bis April 2023 Aufträge in Höhe 342,6 Mio. € eingegangen, das waren 32,7 Prozent weniger als in den ersten vier Monaten 2022.“ Eine Besserung sei laut Siebert nicht in Sicht, im Gegenteil: „Die Talfahrt im Wohnungsbau beschleunigt sich dramatisch. Im April 2023 wurden in Hessen Genehmigungen für 352 Wohngebäude und 1.049 Wohnungen erteilt. Das sind -28,9 Prozent bzw. -43,0 Prozent weniger als im April des Vorjahres.“ Eine Trendwende könne nur erreicht werden, wenn Bürokratie abgebaut und Genehmigungsverfahren beschleunigt würden.

Deregulierung: Fehlende Deponiekapazitäten verteuern weiter Abbruch und Erdaushub

Thomas Reimann, Präsident des Verbandes baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V., spricht sich für eine konsequente Deregulierung aus. „Die Bauwirtschaft in Hessen steht bereit und ist liefer- und leistungsfähig. Sie kann Wohnraum schaffen, wenn weniger Auflagen und Vorschriften die Genehmigungsprozesse bestimmen und die administrativen Rahmenbedingungen wieder passen. Bauunternehmen und Investoren sehen sich gegenwärtig immer öfter mit einer Vielzahl von Regulierungen und bürokratischen Hürden konfrontiert. Diese führen zu Verzögerungen, höheren Kosten und am Ende wieder zu einer Verschärfung des Wohnraummangels, da die Investition in die Immobilie ausbleibt. Bestes Beispiel ist der Mangel an Deponien beim Umgang mit Abbruch und Erdaushub.“ Dieser müsse teilweise hunderte Kilometer weit transportiert werden. Dabei eigne er sich bautechnisch meist zur Wiederverwendung an anderen Stellen, wie dem Straßen- und Wegebau. „Dies muss stärker von den öffentlichen Auftraggebern unterstützt werden. Wir wollen Kreislaufwirtschaft umsetzen!“ In Hessen brauche es dringend neue Deponien zur notwendigen Entsorgung und Zwischenlager, die diese Aufbereitung zur Wiederverwertung ermöglichen. „Wir müssen mit weniger Auflagen und Vorschriften schneller in die Umsetzung von Wohnungsneubau gelangen.“

Senkung der Baukosten möglich: Bauaufsichtliche Anforderungen reduzieren

Dr. Martin Kraushaar, Hauptgeschäftsführer der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, hält eine Senkung der aktuell hohen Baukosten für möglich. „Erforderlich wäre dafür eine Veränderung im Bereich von bautechnischen Standards. Auch bauordnungsrechtlich besteht Handlungsbedarf. Wenn besonders Aufstockungen, Nachverdichtungen und energetische Sanierungen im Bestand gefordert sind, kann dies nicht bedeuten, dass 50 bis 60 Jahre alte Gebäude bei umfassenderen Sanierungen durchweg auf den Stand der Bautechnik des Jahres 2023 zu bringen sind. Andernfalls wird die aus Klimaschutzgründen nötige Erhöhung der Sanierungsrate unterbleiben. Es bedarf eigener bauordnungsrechtlicher Bestandsschutzregeln und der Privilegierungen von geringfügigen baulichen Änderungen. Die Bauordnungen sind darauf hin zu überprüfen, dass im Gesetzesvollzug die Erreichung der Schutzziele im Vordergrund steht.“

Viel Luft nach oben beim Gebäudeenergiegesetz (GEG)

Die aktuellen Diskussionen über das Gebäudeenergiegesetz sorgten für eine große Verunsicherung der Menschen, so Christian Holl, Landessekretär des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten Hessen. Der einseitige Fokus auf das Thema Wärmepumpe greife zu kurz. Wichtig sei eine ganzheitliche Betrachtung, die Gebäudehülle, Konstruktion und Haustechnik miteinschließe. Das Gebäudeenergiegesetz sollte dahingehend weiterentwickelt werden. Potenziale der Hülle, der Konstruktion und der Gebäudekonzeption, die langfristig wirken, sollten von Förderung flankiert werden. Beim Neubau liegen die wesentlichen Möglichkeiten in Bauweise und Entwurf, Primärenergie einzusparen. „Vorrang der Bemühungen sollte aber der Bestand haben. Ziel muss sein, vor allem im Bestand den Energiebedarf im Gebäudebetrieb zu senken, da damit die Abhängigkeit vom Energieträger gemindert und den damit verbundenen Preisunsicherheiten begegnet werden kann. Damit wird auch ein wesentlicher Schritt hin zu einer verlässlichen Bezahlbarkeit des Wohnens geleistet.“

Fachkräftemangel bremst den Bau neuer Wohnungen in Hessen

Ein weiterer limitierender Faktor für die Bau- und Wohnungswirtschaft in Hessen sei der Fachkräftemangel, erläutert Andreas Ostermann, Koordinator der Initiative und Vorsitzender des BDB-Bund Deutscher Baumeister Architekten und Ingenieure Hessen Frankfurt. Die Landesregierung müsse die Bildungspolitik deshalb mehr auf eine Berufsausbildung nach der Schule ausrichten und stärker vermitteln, dass der Abschluss einer Ausbildung ein anzustrebendes Fundament für ein späteres, erfolgreiches Berufsleben sei. „2021/2022 blieben fast 70.000 Berufsausbildungsstellen unbesetzt – so viel wie noch nie. Und die Zahl junger Erwachsener in der Altersgruppe 20 bis 34 ohne abgeschlossene Ausbildung stieg zuletzt auf über 2,5 Millionen in Deutschland – so hoch war der Anteil ebenfalls noch nie.“ Erstrebenswert sei eine handwerkliche Interessensbildung bereits ab der Grundschule. „Jugendliche können beispielsweise durch ein Schulfach ‘Werken‘ handwerkliche Begabungen entdecken und für handwerkliche Tätigkeiten begeistert werden.“

Angesichts der Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt haben sich führende Verbände und Institutionen der Bau- und Immobilienwirtschaft zur Länderinitiative Impulse für den Wohnungsbau – HESSEN zusammengeschlossen, um ihren gemeinsamen Forderungen in der Politik mehr Gehör zu verschaffen. Der Zusammenschluss wird von der Bundesinitiative unterstützt und durch den BDB Hessen Frankfurt koordiniert. Sprecher der Länderinitiative Hessen ist Gerald Lipka vom BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. https://www.impulse-fuer-den-wohnungsbau.de/laenderinitiativen/hessen

Pressekontakt: Christopher Martin, FuP Kommunikations-Management GmbH, Tel.: 069/9543160, E-Mail:
christopher.martin@fup-kommunikation.de

 

 

Pressemitteilung vom 18. Mai 2020 

Verbände und Institutionen appellieren an die Politik:

Bau- und Immobilienwirtschaft: „Sicheren Hafen in stürmischen Corona-Zeiten nicht gefährden!“

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise dürfen die Immobilienwirtschaft nicht noch stärker belasten. Darauf haben Institutionen der hessischen Bau- und Immobilienwirtschaft hingewiesen. Wer mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen wolle, dürfe gerade jetzt eine gesunde Branche nicht überfordern. „Wir brauchen keine Subventionen, sondern Rahmenbedingungen, die Investitionen in den Wohnungsbau attraktiv machen“, betonte Gerald Lipka, Sprecher der Länderinitiative „Impulse für den Wohnungsbau – HESSEN“.

„Noch ist die Immobilienwirtschaft ein sicherer Hafen in stürmischen Corona-Zeiten. Wir erwarten, dass die Politik dies in ihren Entscheidungen berücksichtigt und unsere Branche nicht weiter mit immer strengeren Auflagen und finanziellen Forderungen überzieht“, betont Gerald Lipka, Sprecher der Länderinitiative „Impulse für den Wohnungsbau – HESSEN“ und Geschäftsführer des BFW Landesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland.

Lesen Sie hier die vollständige Pressemitteilung aus dem Pressegespräch

Pressegespräch der Initiative "Impulse für den Wohnungsbau am 18. Mai 2020 in Frankfurt am Main pdf Datei ansehen —  Datei herunterladen

 

Auszüge aus der Presse

Pressespiegel Impulse für den Wohnungsbau pdf Datei ansehen —  Datei herunterladen

 

 

Pressemitteilung vom 11. März 2019

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Institutionen und Verbände der Bau- und Immobilienwirtschaft bewerten Koalitionsvertrag:

„Positive Ansätze in der hessischen Wohnungspolitik erkennbar, aber noch deutlich Luft nach oben“

Führende Institutionen und Verbände der hessischen Bau- und Immobilienwirtschaft ziehen bei ihrer Bewertung des Koalitionsvertrags der schwarz-grünen Landesregierung ein gemischtes Fazit. „Wir erkennen an, dass dem Thema Wohnen inzwischen ein höherer Stellenwert beigemessen wird“, so Gerald Lipka, Sprecher der Länderinitiative „Impulse für den Wohnungsbau – HESSEN“ und Geschäftsführer des BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland.

Bitte lesen Sie weiter!

Pressemitteilung Koalitionsvertrag

Pressegespräch 11.3.2019 pdf Datei ansehen —  Datei herunterladen

Pressespiegel PK Impulse 12.03.2019

 

 

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Angesichts der dramatischen Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt haben sich im Jahr 2014 14 führende Verbände und Institutionen der Bau-Immobilienwirtschaft in der Länderinitiative Impulse für den Wohnungsbau-Hessen zusammengeschlossen. Durch die Zusammenarbeit dieser Verbände soll den politischen Forderungen mehr Gewicht verliehen werden. Der hessische Zusammenschluss wird auch von der Bundesinitiative unterstützt und durch den BDB Frankfurt Rhein Main koordiniert. Aktueller Sprecher der Impulse für den Wohnungsbau ist seit 2015 Rechtsanwalt Gerald Lipka, der Geschäftsführer des BFW Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland.

v.l.n.r.: Herr Andreas Ostermann (BDB), Herr Gerald Lipka (BFW HRS), Herr von Borstel (Verband baugewerblicher Unternehmen), Herr Kraushaar (Architektenkammer Hessen), Herr Dr. Axel Tausendpfund (vdw Südwest)

v.l.n.r.: Herr Andreas Ostermann (BDB), Herr Gerald Lipka (BFW HRS), Herr von Borstel (Verband baugewerblicher Unternehmen), Herr Kraushaar (Architektenkammer Hessen), Herr Dr. Axel Tausendpfund (vdw Südwest)

"Impulse für den Wohnungsbau - Hessen" 19.09.2018 pdf Datei ansehen —  Datei herunterladen

Der Geschäftsführer des BFW-Landesverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland und Sprecher der Länderinitiative „Impulse für den Wohnungsbau-Hessen“

Herr Gerald Lipka fordert:

„Wir, die Impulse für den Wohnungsbau-Hessen fordern von der Politik, die Bündelung der Kräfte und die Schaffung eines hessischen Bau- und Infrastruktur-

ministeriums, da nur so der dringend benötigte Wohnraum geschaffen werden kann….. bitte lesen Sie weiter!