BFW-PRESSEMITTEILUNG Zahl der Baugenehmigungen sinkt – Kipppunkt erreicht Bedarf weiter riesig – Deregulierung und Förderung nötig für Klima- und Neubauziele

Berlin, 18.01.2023.

Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und
Wohnungsunternehmen blickt besorgt auf die sinkenden Baugenehmigungszahlen.
Genehmigt wurden von Januar bis November 2022 nur 276.474 Wohnungen, laut
Statistischen Bundesamt. Das waren 5,8 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei
ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 15,9 % zurück. Bei
den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen um 10,1 %. „Der
Rückgang war abzusehen, wir haben zuletzt im Dezember vor dieser Entwicklung
gewarnt. Die erteilten Baugenehmigungen werden nicht zu mehr Bautätigkeit
führen, unter den aktuellen Rahmenbedingungen ist der Wohnungsneubau
vollkommen unwirtschaftlich“, erklärte BFW-Präsident Dirk Salewski in Berlin.

„Genehmigt heißt eben nicht gebaut. Wir befinden uns erst am Beginn einer rasanten
Talfahrt. Die erteilte Baugenehmigung ist der Blick in die Vergangenheit, die Anträge
wurden viele Monate zuvor gestellt, weit vor der jetzigen Krise. Unsere aktuelle
Umfrage unter den BFW-Mitgliedsunternehmen hat gezeigt: Die Projekte liegen alle
auf Eis. Es werden keine Anträge mehr gestellt, weil niemand mehr bauen kann. Es
rechnet sich schlicht nicht, der Kipppunkt ist erreicht. Auch bei den
Mehrfamilienhäusern werden die Zahlen dramatisch sinken“, so der BFW-Präsident.

„Die erteilte Baugenehmigung ist nur die Option bauen zu dürfen und damit nur noch
eine Wette auf die Zukunft. Die Anforderungen müssen runter, brauchen einen
Realitäts-Check“, erklärte Dirk Salewski.

„Wir brauchen jedes Jahr mehr bezahlbaren Wohnraum. Der Bedarf ist riesig und wird
auch unter den günstigsten Umständen nur sehr schwer zu decken sein. Wir erleben
trotzdem weiter, dass Anforderungen gestellt werden, die Neubau schlicht
verhindern“, sagte Salewski.

Dem BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen als Interessenvertreter der
mittelständischen Immobilienwirtschaft gehören derzeit rund 1.600 Mitgliedsunternehmen an. Als
Spitzenverband wird der BFW von Landesparlamenten und Bundestag bei branchenrelevanten
Gesetzgebungsverfahren angehört. Die Mitgliedsunternehmen stehen für 50 Prozent des Wohnungs- und
30 Prozent des Gewerbeneubaus. Sie prägen damit entscheidend die derzeitigen und die zukünftigen
Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland. Mit einem Wohnungsbestand von 3,1 Millionen
Wohnungen verwalten sie einen Anteil von mehr als 14 Prozent des gesamten vermieteten
Wohnungsbestandes in der Bundesrepublik. Zudem verwalten die Mitgliedsunternehmen
Gewerberäume von ca. 38 Millionen Quadratmetern Nutzfläche.

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